NACHRICHTEN – NEWS
Wie ist deine Beziehung zu Nachrichten?
Jede:r von uns hat eine andere Antwort auf die Frage, wie die eigene Beziehung zu Nachrichten aussieht. Bist du News-Junkie, Headline-Hunter oder schaltest du ab, wenn die Nachrichten kommen?
Hoffnung oder Hilflosigkeit? Was fühlst du, wenn du Nachrichten liest oder hörst? Das haben wir euch vor der Ausstellung gefragt. Die Vielfalt der Antworten zeigt: Wie wir auf Nachrichten reagieren, ist nicht nur eine Frage der Nachricht, sondern auch unserer Erfahrungen, Werte und der aktuellen Lebenssituation. Hör selbst!
How News Feels
Wenn du Nachrichten liest, glaubst du dann, dass die Welt immer besser oder immer schlechter wird?
Wenn du Nachrichten liest, glaubst du dann, dass die Welt immer besser oder immer schlechter wird?
Was wir erfahren
Nachrichten sind eine Ware, die es in jeder Geschmacksrichtung gibt. Das Angebot ist größer als je zuvor. Die Frage ist, wie das Sortiment zusammengestellt wird und was wir persönlich konsumieren. Welchen Ausschnitt der Wirklichkeit sehen wir?

Bild: Itsuro Inouye, Montage: Tagesspiegel/Ursula Dahmen, 2003, picture alliance/AP und Tagesspiegel
Das Farbfoto in der Mitte ist das Original. Es zeigt einen irakischen Soldaten, umgeben von US-Soldaten:innen während des Irak-Kriegs 2003. Ursula Dahmens Fotomontage ist heute ein ikonisches Triptychon, das uns vor Augen führt: Bilder können lügen.
Die Wahrheit ist komplex. Dass der irakische Soldat sowohl bedroht als auch versorgt wird, erkennen wir erst, wenn wir das Bild als Ganzes betrachten. In unserer schnelllebigen Zeit, in der wir mit Informations-Häppchen dauerbeschallt werden, ist dies keine leichte Aufgabe – umso schwieriger, wenn bewusste Manipulationsversuche hinzukommen. Mit der Ausstellung NACHRICHTEN – NEWS nehmen wir eine Akteurin in den Fokus, deren Anspruch es ist, das ganze Bild zu zeigen: die Nachrichtenagentur.
(dpa/AFP/AP/Reuters) Schon mal gesehen? Die Kürzel zeigen, dass die Informationen von Nachrichtenagenturen stammen. Die Aufgabe von Agenturen wie der dpa ist es, die Medien über alle wichtigen Ereignisse zu informieren. Agenturen haben weltweit Korrespondent:innen, die vor Ort recherchieren und ihre Meldungen in die Zentrale schicken. Dort haben die Journalist:innen den Überblick und achten darauf, dass nichts Wichtiges übersehen wird. Kein Medium kann es sich leisten, dass eigene Leute weltweit Informationen sammeln. Sie kaufen die Nachrichten der Agenturen und finanzieren so die Korrespondent:innen gemeinsam.
Versunkene Dampfschiffe im Bodensee, Riesenhamsterratten in Angola oder ein Fernbus-Unfall auf der A9: Immer wieder neue Themen, immer wieder Aha-Momente, und kein Tag, an dem sie nicht neue Menschen treffen. Zehn Korrespondent:innen der dpa berichten aus ihrem Alltag zwischen Vielfalt und Zeitdruck.
Was machen eigentlich Korrespondent:innen? Und was war noch einmal eine Depesche? Hier geht’s zum Glossar.
Was unterscheidet Korrespondent:innen von Journalist:innen? Und was war noch einmal eine Depesche? Hier geht’s zum Glossar.
Zentralredaktion der dpa in Hamburg, 1973, dpa
Welche Rolle spielen Nachrichtenagenturen in der Geschichte und wozu brauchen wir sie heute?

Zentrale der dpa, Berlin 2023, dpa
Nachrichtenagenturen entstehen Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Wirtschaft bereits weltweit vernetzt ist. Die Medien sind es noch nicht. Nur wenige Zeitungen haben Korrespondent:innen. Doch die Zeitungsleser:innen in Europa interessieren sich immer mehr fürs Internationale. Wirtschaftsnachrichten sind bei Geschäftsleuten besonders gefragt. Die Idee der Nachrichtenagenturen ist es, diese Lücke zu schließen. Sie organisieren die Versorgung mit weltweiten Nachrichten. Zunächst beschaffen sie internationale Börsenkurse, die sie den Zeitungen verkaufen. Ende des Jahrhunderts haben sie Standorte in aller Welt und handeln konkurrenzlos mit Auslandsnachrichten.
Nachrichten sind ein journalistisches Genre. Sie sollen uns informieren, nicht unterhalten oder von etwas überzeugen. Es gibt viele Formate im Internet, die es mit dieser Trennung nicht so genau nehmen.
Nachricht oder Meinung? Erkennst du die Unterschiede?
Wenn du auf den roten Button klickst, kommst du zu einem Test, dem Newstest. Ihn verantworten die Medienanstalt Berlin-Brandenburg, die Bundeszentrale für Politische Bildung/bpb und die Landesanstalt für Medien NRW.
Wie sieht eine Ausstellung über Nachrichten aus?
Bunt, zugänglich und viel zum Mitmachen
Blick in die Ausstellung NACHRICHTEN – NEWS im Museum für Kommunikation Berlin
© Museum für Kommunikation Berlin, Fotos: Vincent Villwock
Wie heißt deine liebste Nachrichten-Quelle?
In der Ausstellung hängt eine bunte Post-it-Wand mit den liebsten Nachrichtenquellen der Besucher:innen. Dieses Thema interessiert uns sehr, deshalb fragen wir auch hier: Welche Nachrichtenquelle bevorzugst du?
Was brauchen wir, um gut informiert zu sein?
Auch angesichts der vielen globalen Krisen wenden sich immer mehr Menschen von Nachrichten ab. Studien wie der Reuters Digital News Report 2024 zeigen, dass die Nachrichtenvermeidung steigt. Das sind schlechte Nachrichten für eine demokratische Gesellschaft, die auf der Teilhabe informierter Bürger:innen basiert.
Die Ausstellung sucht Gründe für diese Entwicklung und bietet einen multiperspektivischen Blick auf die Gegenwart. NACHRICHTEN – NEWS stellt zentrale Fragen unserer Zeit: Was ist wichtig? Was ist wahr? Wie wirken Nachrichten auf uns? Zu diesen gesellschaftlich relevanten Themen kommen Expert:innen aus Theorie und Praxis aus unterschiedlichsten Disziplinen zu Wort – von Neurowissenschaften bis Jura. Ziel ist es, die oft diffusen Gefühle, die durch die ständige Nachrichtenflut entstehen, greifbarer zu machen, Herausforderungen aufzuzeigen und neue Handlungsspielräume zu eröffnen. Dazu haben wir Expert:innen gefragt.
Was ist wichtig? Was ist wahr? Wie wirken Nachrichten auf uns?
Nachrichten. Was jetzt?
Wenn sie anstrengend und frustrierend sind, dann blenden wir sie aus? Keine Nachrichten sind auch keine Lösung! Aber sie sollen uns nicht erschöpfen und ratlos machen, sondern informieren, motivieren und inspirieren. Im Journalismus ist viel in Bewegung.
Redaktionen greifen neue Perspektiven auf, organisieren sich gemeinnützig und vernetzen sich mit den Nutzer:innen. Was ist dein Wunsch für die Zukunft?
Wir können nicht verhindern, dass es schlechte Nachrichten auf der Welt gibt. Aber wir können darauf Wert legen, dass wir guten Nachrichtenjournalismus haben, der uns unabhängig und umfassend informiert.
Wie ist dein Wunsch für die Zukunft der Nachrichten?
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